Marokkanische Musik und Jazz

Workshop

 

Teilnahmegebühr 50€ / 30€ (ermäßigt)

Anmeldung über: kontakt@zentrum-fuer-interkulturelle-musik.de

 

Workshopzeiten

Freitag, 26. November 2021 / 13.00-17.00 Uhr

Samstag, 27. November 2021 / 10.00-17.30 Uhr, Filmvorführung 18.00 Uhr

Sonntag, 28. November 2021 / 10.00-13.00 Uhr

 

Abschlusskonzert

Sonntag, 28. November 2021 / 17.00 Uhr (Einführung: 16.30 Uhr)

Kulturhaus Dock4 / Untere Königsstraße, 34117 Kassel

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In einem dreitägigen Workshop werden in verschiedenen Formaten Zugänge zu Rhythmus, Improvisation, Jazz und marokkanischer Musik geschaffen. Der marokkanische Musiker, Komponist und Tanzpädagoge Jauk Armand Elmaleh-Lemal wird zusammen mit seinen Schülern Pierre Ballis (Saxophon) und Philippe Drevet (Bass, Hajhouj) die Workshopgruppen leiten. Vorträge über marokkanische Musik und das Schaffen Elmaleh-Lemals ergänzen die Veranstaltung. Am Samstagabend wird der Dokumentarfilm "Sur la Route du Dakka" (F, 2021, dt. Untertitel) gezeigt, woran sich eine Zoom-Diskussion mit dem Filmemacher Mickael Clouet anschließt.

 

Der Workshop richtet sich an Interessierte mit instrumentalen Grundkenntnissen sowie Tänzer und Tänzerinnen. Die Teilnehmenden werden gebeten, ihre eigenen Instrumente mitzubringen.

 

Freitag, der 26. November 2021

 

13:00-17:00 Uhr: Kennenlernen, Gruppenfindung und Einteilung in Kleingruppen, Verteilung und Entwicklung von Material und Strukturen

 

13:00-14:30 Uhr: Begrüßung und thematische Einführung von Jauk Armand Elmaleh-Lemal mit Dozierenden (Halle)

 

15:00-17:00 Uhr: Gruppenarbeit in Workshopgruppen 1 und 2 (TeilnehmerInnen werden in zwei Gruppen aufgeteilt; Studiobühne + Zwischendeck)

 

17:00-19:00 Uhr: Pause, ggf. gemeinsames Essengehen

 

19:00 Uhr: Einführung in das Konzert von Rita Stirn-Wagner. Vortrag über marokkanische Musik, Jazz und das Schaffen von Jauk Armand Elmaleh-Lemal (in Englisch, etwa 30 Minuten; Halle)

 

20:00 Uhr: Konzert von Jaukadakka Afromed (Halle)

 

Samstag, der 27. November 2021

 

10:00-11:15 Uhr: Workshop-Input: Chroéo-Vocale (zusammen; Halle)

 

11:30-13:00 Uhr: Arbeit in den jeweiligen Workshopgruppen (Studiobühne + Zwischendeck)

 

13:00-15:00 Uhr: Pause mit gemeinsamen Mittagessen

 

15:00-16:30 Uhr: Arbeit in den jeweiligen Workshopgruppen (Studiobühne + Zwischendeck)

 

16:30-17:00 Uhr: Gruppendiskussion und Austausch zwischen den Gruppen (zusammen; Halle)

 

17:30 -19:15 Uhr: Filmvorführung „Sur La Route du Dakka“ (2021, F, dt. Untertitel, ca. 80 Minuten) mit anschließender Diskussion mit dem Filmemacher Mickael Clouet (virtuell zugeschaltet aus Paris via Zoom)

 

Optional: 19:30 Uhr Essen im marokkanischen Restaurant „Marrakesch“ (gegenüber vom Ottoneum)

 

Sonntag, der 28. November 2021

 

10:00-11:15 Uhr: Arbeit in den jeweiligen Workshopgruppen (Studiobühne + Zwischendeck)

 

11:30-13:00 Uhr: Vorbereitung Abschlusskonzert (zusammen, Halle)

 

13:00-15 Uhr: Gemeinsames Mittagessen

 

16:30 Uhr: Einführung in das Workshopabschlusskonzert von Eric Petzoldt (Halle)

 

17:00 Uhr: Workshopabschlusskonzert (Halle)

Biographien der Dozierenden

 

Armand Elmaleh-Lemal, genannt Jauk, ist ein wahrer Archäologe der Musik und ein Puls des Jazz innerhalb und außerhalb Marokkos. Bereits 1960 etablierte er sich als Jazzmusiker und Perkussionist dieser Musik afroamerikanischer Herkunft. Er schöpfte aus den kreativen Impulsen seiner Heimatstadt Casablanca und der dortigen sich während der unmittelbaren Nachkriegszeit entwickelnden Kunst- und Musikszene. Er kreierte sein spezifisches Konzept, die so genannte Choréosophie, welches er in den 1980er und 1990er Jahren an der Sorbonne Universität in Paris und in zahlreichen Workshops in Frankreich und Marokko lehrte. Für die 21. Edition des Europäischen Jazzfestivals Jazz au Chellah in Rabat übernahm er 2016 die künstlerische Leitung. 

 

Pierre Ballis begann seine musikalische Karriere zwischen 2000 und 2003 als Altsaxophonist in der Bigband des Konservatoriums von Chálons-en-Champagne. Anschließend trat er mit semiprofessionellen Gruppen in zahlreichen europäischen Ländern sowie auf nationalen Bühnen auf (Jazz à Vienne, Dauphine Jazz Festival). 2009 schloss er seinen Master in historischer Anthropologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales ab. Nach seinem Studium am Konservatorium von Bobigny 2010/11 produzierte er 2014 ein Soloalbum und arbeitet seitdem mit dem Kollektiv Baklawa Music in Marokko und Marseille (Zirkusshows, Hip-Hop, Afro-Groove, Big Band Jazz, Jazz-Gypsy, Dakka-Jazz). In Marokko traf er Jauk Armand Elmaleh-Lemal in der Kulturfabrik in den alten Schlachthöfen von Casablanca und war beim 2016er Jazzablanca Festival an der Schaffung Elmaleh-Lemals Blaskapelle Jaukablanca: Von New Orleans zum Dakka-Jazz beteiligt. In Marseille interpretiert Ballis zusammen mit Elmaleh-Lemal und der Bigband des CNRS immer wieder Dakka-Jazz.

 

Philippe Rivoallanou-Drevet wuchs inmitten von Musik auf – sein Vater liebte vor allem Jazz, Spirituals und klassische Musik – und kaufte sich mit 15 Jahren seine erste Bassgitarre. Er hat mit verschiedenen französischen und internationalen Künstlern gespielt, in allen Musikrichtungen – Jazz, Weltmusik, französisches Liedgut. Rivoallanou-Drevet hat sich hauptsächlich autodidaktisch weitergebildet – er hat das CMDL (Centre des Musiques Didier Lockwood) absolviert und das DE (Diplôme d'Etat) in Musiques Actuelles Amplifiées bestanden. 1985 war seine Begegnung mit Jauk Elmaleh-Lemal ein wichtiger Meilenstein in Philippes musikalischem Weg. Das Studium der marokkanischen Perkussion, Tourneen in Frankreich und Marokko und die Zusammenarbeit mit Gnawas haben dazu beigetragen, Rhythmus und Groove in den Mittelpunkt seines Schaffens zu stellen.

 

Rita Stirn-Wagner wurde in Straßburg, Frankreich, geboren. Nach einer akademischen Laufbahn als Professorin für Wirtschaftsenglisch in Frankreich, den USA und Marokko arbeitet sie heute als freiberufliche Autorin und Übersetzerin. 2017 veröffentlichte sie ihr Buch Women in Music in Morocco und präsentierte es auf internationalen Konferenzen (Kanada, Großbritannien, Aserbaidschan und Marokko). Derzeit schreibt sie für das Webmagazin Music in Africa und hat Artikel über Jazz in Marokko, Frauen in der Musik in Algerien und die Musik der Sahara in Algerien veröffentlicht.

 

Mickael Clouet ist ein französischer Produzent und Regisseur, der 2007 in Marokko eine Produktionsfirma gründete, um neue Autoren und Filmemacher zu fördern. Er hat Dokumentarfilme, Kurz- und Spielfilme produziert und koproduziert, die mit Preisen ausgezeichnet und international vertrieben wurden: wie zum Beispiel The Sea Is BehindStarve your dog (2015), Headbang Lullaby von Regisseur Hicham Lasri, All I Wanna Do von Regisseurin Michelle Medina und Dima Punk von Dominique Caubet. Mit seiner Erfahrung als Produktionsleiter und Bildgestalter entwickelt er nun von Frankreich aus diese Projekte. Clouets erster Dokumentarfilm zeigt ein Porträt von Jauk Armand Elmaleh-Lemal, einem Pionier des marokkanischen Jazz und der Weltmusik.

 

Eric Petzoldt ist Doktorand an der Universität Cambridge (Wolfson College) und Musiker. In Cambridge ist er Mitglied der vom Europäischen Forschungsrat finanzierten Forschergruppe "Past and Present Musical Encounters Across the Strait of Gibraltar". In seiner Forschung setzt er sich mit den soziomusikalischen und politischen Prozessen im Kontext der Jazzproduktion und -lehre in Marokko auseinander. Dabei richtet er den Blick und das Gehör auf europäisch-marokkanische kulturelle Beziehungen und erforscht wie Interkulturalismus musikalisch ausgedrückt, konstruiert und instrumentalisiert wird.